Der Nibelungen Not
Das Geheimnis des großen Mordens im Nibelungenlied
Roland Weber
Obwohl es zahllose Deutungsversuche zum Nibelungenlied gibt, wurde es bis heute nicht in seiner wahren Bedeutung verstanden: Es ist die unverstandene Anklage gegen die Auswirkungen christlichen Fanatismus, wie er sich in den Kreuzzügen und seinen Pogromen zeigte. Historische Vorlagen (Thidrekssaga; Atli-Lied; Sigurdsage; Edda) wurden zu einer Botschaft gestaltet.
Es geht im Nibelungenlied nicht um tatsächliche Geschichte, sondern um politische und brisante Literatur.
Der Autor stellt mit seinem Buch einen Großteil der gegenwärtigen Forschungsliteratur vor und untersucht sie auf ihre Schlüssigkeit. Er kommt dabei zu einer ganz neuen Sicht. Er sucht vor allem nach dem Motiv des Dichters und kommt zu der überraschenden Schlussfolgerung, dass sich im Kern des Nibelungenlieds das Schicksal der Juden zur Zeit der Kreuzzüge widerspiegelt. Diesen Zusammenhang sah vor ihm nur ein anderer Autor, dessen Sicht wesentlich vertieft wird. Die Folgen aus den Machtkämpfen zwischen den staufischen Kaisern und Päpsten, zwischen Rom und Konstantinopel gewinnen ein ganz neue Bedeutung. Bislang standen vor allem die Fragen nach der Person des Dichters, der literarischen Qualität des Sagenstoffes oder der Historie des Werkes im Mittelpunkt der Forschung. Interessante und gewichtige Fragen, deren Bedeutung jedoch deutlich hinter dem zu lüftenden Geheimnis und dem Motiv des Dichters zurücktreten.
Die augenfälligen Übereinstimmungen im Nibelungenlied mit Sagen aus dem nordischen Raum sind nicht zu übersehen, doch das Nibelungenlied gestaltet dabei signifikante und ganz bewusst gesetzte Abweichungen. Merkwürdigerweise stellt bei dieser Ausgangslage bislang die Forschung kaum die Frage nach dem Motiv. Aus Unverständnis unterstellt man dem Dichter einerseits große Bildung, andererseits Unwissenheit und Schlampigkeit. Diese offene Frage wird nun beantwortet und die Antwort zeigt einen genialen Dichter und dass das Nibelungenlied bis heute nichts von seiner Bedeutung und seiner Aktualität eingebüßt hat – ganz im Gegenteil.