Der Ozeandertaler
Franz Aumüller, Micky Remann
Als FAZ-Schreiber Holbein dem Magazin der Zeitung, hinter der sich immer kluge Köpfe verstecken, einen Text über Micky Remann anbot, bekam er folgende Absage: „Meinen Sie denn, wir hätten auch nur einen Leser oder eine Leserin, der/die mit Micky Remann etwas anfangen könnte? Bitte nehmen Sie uns nicht für gescheiter als wir sind …“
Hier nun Holbein über Remann: „Aus wellenbewegter Grundlage steigt als farbiger Springquell Mickys jüngstes Buch hervor, worin sich der Autor als weltumplätschernder Ozeanosoph zeigt, zwischen Niemandsland und Jemandsmeer – und als Dichterphilosoph, der per Intelligenz, Sprachmacht und Wortschatz viele offizielle Größen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur nötigt, kläglich gurgelnd zurückzubleiben, den bildmächtigen Beweis führt, daß der Mensch zwar auch vom Affen abstammt, aber hauptsächlich eher vom Delphin, dessen Landnahme ein unpassendes Exil darstellt, weshalb die Sehnsucht immer wieder zurückläuft, in Richtung Badewanne, Whirlpool, Wellenbad, Strandurlaub, zurück zur flüssigen Natur, ins unendliche Schlaraffenmeer…
Ein Händicäp schöner Literatur: Die einen kommen vor Lebensfülle nicht zum Schreiben, die anderen fühlen sich als Erzähler, haben aber vor lauter Bücherschreiben keine Zeit, Erzählenswertes zu erleben. Anders Micky Remann.“
Dieser Titel ist der Grüne Zweig NR 174 aus Werner Pieper s Medien-Experimenten The Grüne Kraft.