Der Physiker und sein Engel
Eine allegorische Erzählung
Paul Rüetschi
Dialoge über existentielle Fragen im Zeitalter des physikalischen Weltbildes
»Aber ich sage ja nicht, Gott sei mit den physikalischen Kräften ›identisch‹. Er wirkt einfach in ihnen und durch sie. Er ›manifestiert‹ sich in den Naturgesetzen, in den Gesetzen, nach welchen die physikalischen Kräfte, zum Beispiel die Gravitationskraft oder die elektrodynamische Kraft, agieren.«
»Wenn es so ist, daß Gott in den physikalischen Kräften ›am Werk‹ ist, dann ist er es in jedem Atom, in jedem Himmelskörper, soweit das Universum reicht, und auch billionenfach in unserem Gehirn, wenn wir denken und fühlen, denn Gedanken und Gefühle (einschließlich religiöse) basieren auf physikalischen und chemischen Prozessen, die von elektrodynamischen Kräften angetrieben und gelenkt werden. Er ist vielleicht nirgendwo im Universum in so spezieller ›menschlicher‹ und ›persönlicher‹ Weise am Werk wie in uns Menschen hier auf dieser Welt. Durch unser Bewußtsein wird er uns zum inneren ›Du‹, und wir können uns bewußt mitbeteiligen an seinem Wirken.«