Der pictoriale Raum
Bildpoetik und Pictorialismus in der Biedermeierliteratur – Zugänge zum novellistischen Werk von Stifter, Grillparzer und Hebbel
Elisa Garrett
Der Piktorialismus ist eine künstlerische Stilrichtung aus der Frühzeit der Fotografie, die sich auf die Literatur des 19. Jahrhunderts übertragen lässt.
Literarische Texte arbeiten ebenfalls mit Bildern und stellen diese im erzählten Raum dar. Die Bildelemente zeigen sich als pictoriale Einheit im Text – ein Vergleich zur bildenden Kunst liegt nahe.
Im 19. Jahrhundert erreicht die Verkettung von Literatur und bildender Kunst ihren Höhepunkt. Für das Biedermeier bedeutet dies eine Zunahme an „Piktoralisierung“ in der Literatur.
Das vorliegende Buch beleuchtet die Biedermeierliteratur unter neuen Aspekten. Es liefert einen neuen Blick auf die literaturwissenschaftliche Pictorialismusforschung und das stark diskutierte Verhältnis der Künste. Zudem beschreibt es den Ursprung einer ästhetischen Entwicklung, die wegweisend für die optische Wirkung von Texten ist.
Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen Adalbert Stifters „Der Hochwald“ (1842/44), Franz Grillparzers „Das Kloster von Sendomir“ (1828) und Friedrich Hebbels „Schnock“ (1848).