Der Raum in der italienischen und niederländischen Malerei des 15. und 16. Jahrhunderts
Hartmut Girke
Die der Phänomenologie der Leiblichkeit zu verdankende Kategorie des gelebten Raumes ermöglicht es, in der Konzentration der Auf- merksamkeit auf das künstlerische Medium Bildlichkeit die Werke in ihrer Daseinsimmanenz in den Blick zu bringen. Bildraumaus- prägung wird verstanden als eine Manifestation bzw. Vermittlung der zum situativen gelebten Raum zusammengeschlossenen leiblichen Bezüge eines in seine historisch-gesellschaftliche Wirklichkeit eingebundenen Individuums. Von diesem Ansatz aus gelingen Einsichten in die Malerei der werdenden Neuzeit, die über die Resultate ikono- logischer und stilgeschichtlicher Forschung hinausreichen bzw. zu deren Modifizierung beitragen.