Der Ring
Text - Übersetzung - Kommentar. Nach der Münchener Handschrift herausgegeben, übersetzt und erläutert
Annika Goldenbaum, Werner Röcke, Heinrich Wittenwiler
Heinrich Wittenwilers Ring (um 1410) ist ein „Haupt- und Schlüsselwerk des Spätmittelalters“ (M. Wehrli), in welchem die Sinnkrisen und Brüche des Übergangs vom Mittelalter zur Neuzeit in einer komisch-didaktischen Erzählung von Liebeswerbung, Gewalt und Krieg, bis hin zum Weltkrieg, reflektiert werden. Er wird hier in einer neuen Übersetzung vorgelegt, die auf die einzige Handschrift zurückgeht und versucht, Wittenwilers Sprachgewalt, seiner Lust an der Verkehrung sprachlicher und soziokultureller Ordnungen, seinem Spiel mit allen Formen des Hässlichen und Obszönen, aber auch seiner tiefen Frömmigkeit und seiner ‑ allerdings vergeblichen ‑ Hoffnung auf einen Erfolg seiner Belehrungen in modernem Deutsch gerecht zu werden. Die Ausgabe bietet im Paralleldruck einen handschriftennahen Abdruck, den Text nach der Edition Edmund Wießners und eine neue Übersetzung. Die drei Spalten stellen je unterschiedliche Annäherungen an den Ring dar, wobei der handschriftennahe Abdruck die Arbeit mit dem historischen Text selbst, die Neuübersetzung größtmögliche Lesefreude ermöglichen soll. Der Abdruck des von Wießner edierten Textes soll die Kompatibilität mit der Forschung gewährleisten, zugleich aber auch die Differenzen zwischen Wießners Edition und dem Text der Münchener Handschrift transparent machen. Der Kommentar zu Text und Übersetzung beschränkt sich auf die wichtigsten Sachinformationen, um das Textverständnis für ein modernes Publikum zu erleichtern.