Der Rotulus im Gebrauch
Einsatzmöglichkeiten - Gestaltungsvarianz - Deutungen
Maria Pia Alberzoni, Pia Maria Alberzoni, Barbara Bombi, Johannes Burkard, Lucia Dell'Asta, Maurizio Della Porta, Étienne Doublier, Paolo M. Galimberti, Lorenza Iannacci, Jochen Johrendt, Christian Lackner, Alfredo Lucioni, Mark Mersiowsky, Nine Miedema, Riccardo Parmeggiani, Igor Santos Salazar, Pietro Maria Silanos, Alberto Spataro, Miriam Rita Tessera, Elena Vanelli, Bastian Walter-Bogedain, Annafelicia Zuffrano
Rotuli (auch Rodel/Rotel/Rödel) sind in Rollenform aufbewahrte Papyrus-, Pergament- oder Papierstücke. Der Band leuchtet ihre unterschiedliche Verwendungsmöglichkeit vorrangig an deutschen und italienischen Beispielen des hohen und späten Mittelalters aus. Warum wurden etwa Universalchroniken oder Reiseliteratur in Form eines Rotulus aufgezeichnet, wieso lassen sich Rotuli vermehrt ab dem ausgehenden 11. Jahrhundert als administrative Gebrauchsstücke fassen? Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem ökonomisch- sowie dem juristisch-administrativen Bereich. Hier sind die Rotuli nicht nur ein Indikator für grundlegende Wandlungen, sie zeigen auch einen veränderten Zugriff auf Ressourcen sowie eine Rationalisierung von Verwaltungsprozessen. Die letzte Sektion widmet sich der Archivierung und Erfassung der Rotuli in den Archiven, die oftmals nicht als Rotuli, sondern beispielsweise lediglich als Heberegister erfasst wurden, ohne dass die materielle Form der Rotuli Berücksichtigung fand.