Der tiefe Schlag
Die operative Kunst der Roten Armee 1918 - 1941
Thomas Kuehn
Der Mitautor der „Grenzschlacht“, Thomas Kühn, stellt eine neue
Publikation vor. Anliegen ist es, die Entwicklung der operativen
Grundsätze der Roten Armee darzustellen. Beide Begriffe, die
Operation des tiefen Schlages, oder kurz: die tiefe Operation, wie
auch die „Operative Kunst“ hatten einen festen Platz in der sowjetischen
Militärwissenschaft. Ihre Standards wurden Generationen
von Offi ziershörern der sowjetischen Militärakademien gelehrt.
Die „Operation des tiefen Schlages“ ab 1925 entwickelt und 1927
durch den Stellvertreter des Chefs des Generalstabs der RKKA,
Triandafillow, theoretisch begründet, bezeichnet die Kunst mit
Truppen im Rahmen einer Frontoperation zu handeln. In diese
Operation waren alle Teilstreitkräfte einbezogen. Der „tiefe
Schlag“ wurde so zum wesentlichen Bestandteil der Operativen
Kunst als solche.
Bereits lange vor dieser Zeit, während des Bürgerkrieges 1918 bis
1920 schufen befähigte Feldherren der Roten Armee die praktischen
Voraussetzungen für die spätere wissenschaftliche Begründung
in der Theorie. Ihre weitere Ausformung erhielt die Theorie in
der Zusammenarbeit mit der deutschen Reichswehr in den Jahren
ab 1924 bis 1928. Dieses bis heute weitgehend unbekannte Kapitel
der geheimen deutsch-russischen Zusammenarbeit auf militärischem
Gebiet bildete die Basis für weitergehende Planungen der
deutschen wie auch der sowjetischen Truppen bei der Entwicklung
der Ansichten zur Führung offensiver Operationen.