Der Tod, ein Volksfest
Ulrike Gies
„Noch heute leben die Toten in der Erinnerung weiter, denn die Zeit heilt die Wunden nicht, sondern belichtet sie immer wieder neu. Manuel, der tote Maler, liegt in einem weißen Sarg. Wir werfen weiße Rosen ins Grab.“
Die Gedanken an Manuel, der sich eine Farbe wünscht, die es nicht gibt, vermischen sich mit den bunten Erinnerungsfetzen an Miguel, der sich eingeengt fühlt von der Liebe und zurück nach Mexiko fliegt, und an Mary-Jane, die den Weg zu sich selbst sucht und Briefe aus dem Gefängnis schreibt. Ein Mosaik aus Freundschaft, aus Liebe, aus Pinselstrichen, die ineinander fließen.
Die Erinnerung an die Toten ist kein einsamer Ort, sie ist bunt wie der Tag der Toten in Mexiko, wo der Tod ein Volksfest ist. So wird der Platz für die Toten in den Gedanken der Lebenden angenehm.