Der Weg mit ihr
Demenz - Gedächtnisprotokoll einer Katastrophe
Martina Lakomy
Sie hatte es ihm versprochen, an seinem Sterbebett. Auf die Mutter aufzupassen, auf die demente Mutter, die nicht mehr alleine leben konnte. Sie wusste nicht, was auf sie zu kam, hatte keine Erfahrung, kannte niemanden, der ihr mit Erfahrung hätte helfen können.
Das Buch erzählt auf zwei Ebenen. Die Beobachtung der erkrankten Mutter bildet eine Ebene, die zweite Ebene reflektiert die Auswirkungen auf die Autorin, die Betreuerin, das Umfeld, das Leben. Es erzählt von Angst, von Wut, von Trauer, von Hilflosigkeit, von permanenter Überforderung, von zusammenbrechenden Lebensentwürfen. Es erzählt davon, wie ein Mensch sich langsam auflöst, seine Persönlichkeit verliert, es erzählt von Wanderungen zwischen den Welten, zwischen den Realitäten. Es erzählt davon, wie schwer es war und ist, der Fassungslosigkeit über das Geschehen Herr zu werden. Und es erzählt davon, wie unsere Gesellschaft reagiert, gegenüber den Angehörigen, die hart betroffen sind von dieser Krankheit.