Der Zweitmarkt für Lebensversicherungspolicen
Deutschland, Grossbritannien und die USA
Susanne Keil
Der Zweitmarkt für Lebensversicherungspolicen bietet Versicherungsnehmern eine vorteilhaftere Alternative zur Kündigung ihrer Lebensversicherungsverträge und gleichzeitig Investoren eine interessante Kapitalanlagemöglichkeit. Durch einen Handel auf dem Zweitmarkt können für die Policen faire Marktpreise, die über dem Rückkaufswert und dennoch unter dem inneren Wert der Police liegen, erzielt werden. Im Zuge der Entwicklung des Zweitmarktes haben sich auf der Investorenseite vor allem Fondsgesellschaften herausgebildet, die das Geschäft in grossem Umfang vorantreiben.
Die vorliegende Arbeit gibt einen ausführlichen Einblick in die real existierenden Zweitmärkte für Lebensversicherungspolicen und zeigt darüber hinaus die Vor- und Nachteile des Policenhandels aus Sicht der beteiligten Marktparteien auf. Abgegrenzt nach den gehandelten Produkten zählen die Zweitmärkte für deutsche, britische und US-amerikanische Lebensversicherungspolicen zu den international Bedeutendsten. Aus der Unterschiedlichkeit der Lebensversicherungsprodukte sowie den verschiedenen Rahmenbedingungen der einzelnen Länder resultieren die jeweiligen Besonderheiten eines Zweitmarktinvestments. Während bei deutschen und britischen Kapitallebensversicherungen die Entwicklung auf den Kapitalmärkten ausschlaggebend für die Höhe des Auszahlungsbetrages am Ende der Vertragslaufzeit ist, spielt beim Handel mit US-amerikanischen Risikolebensversicherungen die möglichst präzise Einschätzung der voraussichtlichen Lebenserwartung der versicherten Personen eine grosse Rolle.
