Derek Jarman – Bewegte Bilder eines Malers
Home Movies, Super-8-Filme und andere kleine Gesten
Martin Frey
Der englische Maler, Filmemacher und Schriftsteller Derek Jarman (1942 – 1994) wurde vor allem über das Medium Film bekannt, verstand sich jedoch selbst immer primär als Maler. In dieser Annäherung an seine weniger bekannten Home Movies, Super-8-Filme und das daraus entwickelte „Kino der kleinen Gesten“ bespricht Martin Frey zahlreiche Super-8-Filme sowie die Filme THE LAST OF ENGLAND, IN THE SHADOW OF THE SUN und THE ANGELIC CONVERSATION.
Er untersucht Derek Jarmans Aufnahmetechniken und seine Arbeitsweise und analysiert Einflüsse aus Malerei und Literatur, wie z.B. von Allen Ginsberg, Robert Rauschenberg, David Hockney und Yves Klein.
Leben und Arbeit stellten für Jarman eine untrennbare Einheit dar.
Zahlreiche autobiografische Elemente aus seinen Arbeiten finden daher Berücksichtigung in dieser Arbeit: die unterdrückte Kindheit und Jugend im Nachkriegsengland, sein Coming Out und das befreite Leben während der siebziger Jahre, sein Kampf gegen die Ungleichbehandlung Homosexueller während der Ära Thatcher, der Umgang mit der eigenen HIV-Infektion und späteren Erkrankung und sein persönlicher Einsatz gegen die Diskriminierung HIV-Infizierter und an Aids erkrankter Menschen.