Deutsche Bildhauer in Paris
Die Rezeption französischer Skulptur zwischen 1871 und 1914 unter besonderer Berücksichtigung der Berliner Künstlerschaft
Susanne Kähler
Im Zusammenhang jüngerer Forschungen zu den deutsch-französischen Kunstbeziehungen im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert umreißt diese Untersuchung den Bereich der Skulptur. Statt nach Rom zog es seit Ende des 19. Jahrhunderts zahlreiche deutsche Bildhauer in die Kulturmetropole Paris, viel später als beispielsweise ihre Malerkollegen. Für den jahrzehntelangen Zustrom der Künstler kann das viel bewunderte Vorbild Auguste Rodins nicht allein verantwortlich gemacht werden. Man hatte einige Jahre nach dem deutsch-französischen Krieg auch in der deutschen Kunstkritik festgestellt, daß das Gros französischer Bildhauer über ein hohes technisches Niveau verfügte. Vor allem private Pariser Akademien versprachen jungen ausländischen Künstlern Möglichkeiten, ebenfalls dieses Niveau zu erreichen.