Deutsche Ostforschung und polnische Westforschung im Spannungsfeld von Wissenschaft und Politik
Disziplinen im Vergleich
Jörg Hackmann, Rudolf Jaworski, Jan M. Piskorski
Unter den Schlagworten ‚deutsche Ostforschung‘ und ‚polska mysl zachodnia‘ (‚polnische Westforschung‘ bzw. ‚polnischer Westgedanke‘) entstanden in Deutschland und Polen nach dem Ersten Weltkrieg interdisziplinäre Forschungsrichtungen, die durch das Spannungsfeld von wissenschaftlicher Modernisierung und politischer Instrumentalisierung gekennzeichnet sind. Ihr Interesse richtete sich auf die deutsch-polnischen Grenzgebiete (manchmal in sehr breitem Sinne), deren Zugehörigkeit zu Deutschland bzw. Polen die Wissenschaftler nachzuweisen versuchten.
Dieser Band führt Historiker, Archäologen, Kunsthistoriker, Geographen, Soziologen, Sprachwissenschaftler und Ethnologen aus Deutschland und Polen zusammen, die die Auswirkungen dieser Konfliktlage auf ihre Wissenschaftsdisziplinen untersuchen. Im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen die Zwischenkriegszeit, der Zweite Weltkrieg und die Jahre direkt danach, darüber hinaus wird auch nach den Kontinuitäten über die Zäsur von 1945 gefragt.