Didaktik in der frühen Kindheit
Von Reggio lernen und weiterdenken
Angelika von der Beek, G E Schäfer
Für eine Didaktik, die Selbsttätigkeit, Neugier und Kreativität junger Kinder unterstützt und herausfordert, ist die Reggio-Pädagogik das Modell, das theoretisch begründet und praktisch am differenziertesten ausgearbeitet wurde. Deshalb nehmen die Überlegungen zur Didaktik in der frühen Kindheit, die Gerd E. Schäfer und Angelika von der Beek in diesem Band veröffentlichen, bei der Reggio-Pädagogik ihren Ausgang.
Auf dieser Basis werden (kognitions-)wissenschaftliche Grundlagen für eine Didaktik der frühen Kindheit weiterentwickelt, und die Praxis wird konsequent an einer Pädagogik des Alltags orientiert. Jenseits der Projektarbeit werden sowohl die Grenzen altershomogener Gruppen- und Angebotspädagogik in Reggio deutlich als auch die Potenziale, die die Arbeit in Funktionsräumen in Deutschland bietet, wenn Wahrnehmende Beobachtung praxiswirksam einbezogen wird. Ziel ist eine partizipatorische Didaktik als Synthese zwischen Alltag und Projektarbeit.
Praktische Beispiele für Projektarbeit – aus dem Alltag zweier deutscher Kindertagesstätten – verdeutlichen die Rolle der Wahrnehmenden Beobachtung, der vorbereiteten Umgebung und vor allem die Rolle von Erzieherinnen, die sich für die ‚Hundert Sprachen‘ der Kinder begeistern. Dies ist der zweite von drei Bänden, die sich mit den professionellen Grundlagen frühkindlicher Bildung beschäftigen. Der erste Band Wahrnehmendes Beobachten am Beispiel der ‚Lernwerkstatt Natur‘, veröffentlicht von Gerd E. Schäfer und Marjan Alemzadeh, beschäftigt sich mit der Professionalisierung der Alltagswahrnehmung von Erzieherinnen und Erziehern – der Kernaufgabe einer Pädagogik des Innehaltens und der Verständigung. Er erschien 2012 im verlag das netz.
Der dritte Band, der 2014 erscheint, widmet sich dem kulturellen Bereich des Naturwissens und verfolgt am Beispiel der ‚Lernwerkstatt Natur‘ in Mühlheim an der Ruhr, wie Erfahrungswissen von der Natur im Umgang mit Natur entsteht.