Die 68er
Von der Selbst-Politisierung der Studentenbewegung zum Wandel der Öffentlichkeit
Knut Nevermann
Die Studentenbewegung der» 68er« war ein markanter Einschnitt in der Nachkriegsgeschichte der Bundesrepublik. Demokratisierung und Politisierung waren ihre Parolen, wissenschaftliches Hinterfragen, theorieerfülltes Argumentieren und antiautoritäres Agieren ihre Kennzeichen. Die Beteiligten wollten die Demokratie und das politische Denken neu begründen – diesmal von unten. Die Themen und Motive reichten von der Kulturrevolution über Kapitalismuskritik bis zum Wandel der Öffentlichkeit. Vielfalt kennzeichnet auch ihre historische Interpretation.
Was von dem, was damals kritisiert und gefordert wurde, ist auch heute noch plausibel? Was ist aus heutiger Sicht obsolet oder falsch? Und was ist im Lichte neu-rechter Kritik an »68« auf neue Weise herausgefordert? Welche Wirkungen lassen sich auf die Beteiligten, die Hochschule, die Öffentlichkeit, auf Parteien und Verbände, auf Staat und Gesellschaft feststellen? Und was und sind – mit dem Blick nach 50 Jahren – positive Effekte, welches negative?
Die in diesem Band veröffentlichten Beiträge basieren auf der öffentlichen Vorlesungsreihe »Studentenbewegung – 50 Jahre danach« im Rahmen des »Offenen Hörsaals« an der Freien Universität Berlin im Sommersemester 2017, an der neben dem Herausgeber Wulf Hopf, Ulf Kadritzke, Jutta Müller-Tamm, Hajo Funke, Wolfgang Kraushaar, Birgit Mahnkopf, Gesine Schwan, Herrmann Kappelhoff, Nikolai Wehrs, Ingrid Gilcher-Holtey, Rudi Schmidt und Norbert Frei beteiligt waren.