Die älteren Diepoldinger als Markgrafen in Bayern (1077–1204)
Adlige Herrschaftsbildung im Hochmittelalter
Tobias Küss
Als bayerische Markgrafen zählten die älteren Diepoldinger zwischen 1077 und 1204 zu den mächtigsten Dynastien des Deutschen Reiches. Am Beispiel dieser Familie, die in der modernen Forschung nur beiläufig Beachtung gefunden hat, untersucht die vorliegende Münchner Dissertation jene Elemente, welche die Herrschaftsbildung des Adels im Hochmittelalter bestimmten. Auf der Grundlage eines breiten Quellenfundaments analysiert der Autor neben der Genealogie der älteren Diepoldinger den weitläufigen Besitz des Geschlechts und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Lokal- und Regionalgeschichte nicht nur des bayerischen Nordgaus. Herrschaftliche Rechte der Dynastie lassen sich etwa auch in Niederösterreich, der historischen Mark Krain oder um das Zentrum Giengen an der Brenz nachweisen. Daneben wird im Rückgriff auf moderne Methoden der Adelsforschung das soziale Netzwerk der Markgrafendynastie rekonstruiert, dessen Fäden sich von unfreien Ministerialen bis hin zu den deutschen Königen und Kaisern spannten.