Die Auengewässer der Mittelelbe
Notwendigkeit, Wirkung und Planung von Maßnahmen zur Wiederanbindung
Sabine Radke
Naturnahe Auenlandschaften gelten insbesondere wegen der großen Vielfalt an aquatischen, semiaquatischen und terrestrischen Lebensräumen und wegen des hohen Artenreichtums, den sie beherbergen, als naturschutzfachlich bedeutsam. Gewässerausbau und Deichbau haben die Auen zahlreicher Flüsse erheblich verändert, die Folge waren große Verluste ehemaliger Überschwemmungsbereiche und die Abtrennung von Mäanderschlingen und Auengewässern vom Hauptstrom. Durch den Verlust der natürlichen Dynamik des Flusses können in der Aue keine neuen Gewässer mehr entstehen, natürliche und teils anthropogen beschleunigte Sukzession führt zur zunehmenden Alterung der verbliebenen Wasserkörper. In der Aue der Mittelelbe wurde daher eine Reihe von Maßnahmen umgesetzt, die der Alterung von Auengewässern entgegenwirken sollen. Neben der Entschlammung erfolgt dies im Wesentlichen durch eine häufigere ein- oder beidseitige Anbindung an die Elbe. In der Arbeit wurde die Anbindungssituation der Auengewässer der Mittelelbe sowie ihre Bedeutung für aquatische Tiergruppen (Fische, Makrozoobenthos) ermittelt. Zusätzlich wurden Maßnahmen zur Wiederanbindung anhand von Fallbeispielen evaluiert. Damit konnten die Notwendigkeit und Wirksamkeit verbesserter Anbindung und Durchströmung beurteilt und Empfehlungen für künftige Planungen abgeleitet werden.