Die Bauernanatomie
Aegidius Henning, Juergen Mueller
Die Bauernanatomie
„Wer bei den Bauern das Wort Gottes predigen muß, hat, so lange er unter ihnen ist, viel auszustehen.“
Aegidius Henning (ca. 1630–1686) führte ein sehr turbulentes Leben: In dreißig Jahren sechs Pfarrstel-len, drei Ehefrauen, acht Kinder, vierzehn Bücher, und das alles als armer Pfarrer in kleinen Dörfern, in denen er immer wieder in Streitigkeiten mit den Bewohnern, Amtspersonen und seinen geistlichen und weltlichen Vorgesetzten geriet. Vieles von diesem unruhigen und unzufriedenen Leben spiegelt sich in den Schriften Hennings wider. Das gilt in besonde-rem Maße für sein wichtigstes Buch – die Bauernanatomie. Als anschauliches Zeugnis der lokalen Verhältnisse im hanauischen Dorf Eichen gibt das Buch einen konkreten Einblick in das All-tagsleben der frühneuzeitlichen Dorfbevölkerung.
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Jürgen Müller ist Professor für Neuere Geschichte an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt und lebt in Eichen.