Die Bautätigkeit des Kardinals Matthäus Lang von Wellenburg (1468-1540) von Riegel,  Nicole

Die Bautätigkeit des Kardinals Matthäus Lang von Wellenburg (1468-1540)

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Kardinal Matthäus Lang von Wellenburg gehört zu den herausragenden Repräsentanten geistlicher und weltlicher Macht im deutschen Reich der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Zunächst unter den engsten Beratern und bevorzugten Gesandten Kaiser Maximilians I. ein Diplomat von europäischer Geltung, der den Kardinalshut zweifach zurückzuweisen imstande war, dann als Erzbischof von Salzburg einer der ranghöchsten geistlichen Fürsten, zeichnete sich Matthäus Lang durch historisches Format, diplomatische ‚Vernetzung‘ und durch eine Weltläufigkeit aus, die den aus dem Augsburger Patriziat Aufgestiegenen für eine kunstgeschichtliche Studie prädestinieren.

Die vorliegende Untersuchung gilt Matthäus Lang als Bauherrn: sie sucht auf einer dichten Grundlage überwiegend unpublizierter, hier erstmals edierter Quellen, Langs Bauten und Projekte im Augsburgischen und im Erzstift Salzburg zu rekonstruieren; sie fragt nach den historischen Bedingungen der Bautätigkeit des Kardinals, sie analysiert Intentionen und Profil eines Auftraggebers, den Apian 1534 als ‚Meceenas Maximus‘ bezeichnete. Die Arbeit beleuchtet Matthäus Lang als Zeitgenossen der mäzenatisch eminenten Kardinäle Albrecht von Brandenburg, Bernhard von Cles und Érard de la Marck, aber auch im weiteren Spektrum kirchenfürstlicher Repräsentation. Schließlich zielt die Untersuchung auf eine Korrektur eingleisiger Rezeptionsvorstellungen in bezug auf die Frühzeit der ‚deutschen Renaissance‘.

Inhalt:

I. Einleitung

1. Ausgangspunkt, Forschungsstand, Konzeption
2. Matthäus Lang von Wellenburg (1468–1540): biographische Skizze

II. Matthäus Lang als Bauherr

1. Die Augsburger Dompropstei: Baumassnahmen nach königlicher Verordnung
2. Die Familienkapelle am Augsburger Dom: Karriere und architektonische Prätention
3. Schloss Wellenburg: Maximilian I. als virtueller Bauherr

3.1. Erwerb und Projekt
3.2. Geschichte des Neubaus
3.3. Rekonstruktion
3.4. Maximilians funktionales Konzept: ain kunkligs gejaidhaus
3.5. Prestige und Pragmatismus: bautypologische Kompromisse
3.6. romerstain und wellisch kindell: Fragen der Stilwahl

4. Leproserie Sancta Radiana: Stiftungen zu Ehren einer ‚Hausheiligen‘ der Familie Lang
5. notpaw, nutz und lustpaw: die Salzburger Bauordnung von 1523
6. Architektonische Präsenz in der Stadt Salzburg: Bischofshof und Langenhof
7. magna arcis necessitate et commodo: Hohensalzburg

7.1. Der Zustand der Festung bei Langs Amtsantritt 1519
7.2. Das Zeughausprojekt
7.3. Fortifikatorische Maßnahmen nach dem Bauernkrieg: die Nonnbergbasteien
7.4. Die Zisterne im Burghof
7.5. Aspekte der zier: Langs Weingarten und die Ausstattung der fürstlichen Wohnung

8. Baumassnahmen im Erzstift: Mühldorf, Hohenwerfen und Mittersill als Beispiele
9. Der Landesherr als Bauherr: Matthäus Lang im Kreise der Kirchenfürsten des Reiches
10. Das Kurienprojekt im Kontext bischöflicher Konkurrenzen

III. Ergebnisse

IV. Quellenanhang

V. Literaturverzeichnis

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