Die Bedeutung des Basophilenaktivierungstests bei perioperativen anaphylaktischen Reaktion
Sibylle Irmingard Donata Wigand
Die Anaphylaxie stellt den Überbegriff für allergische Reaktionen dar und ist als eine überschießende Immunantwort auf allgemein verträgliche Stoffe zu verstehen. Insbesondere medikamenteninduzierte anaphylaktische Reaktionen, die perioperativ auftreten, bedürfen einer schnellen Diagnose und Behandlung durch den betreuenden Anästhesisten. Erschwert werden diese durch die Intubationsnarkose, da der Patient keinerlei auftretende Symptome oder Beschwerden äußern kann. Die Häufigkeit solcher allergischen, IgE-vermittelten perioperativ auftretenden Anaphylaxien bzw. nichtallergischer Hypersensitivitätsreaktionen liegt weltweit zwischen 1:3000 und 1:13000. Die Mortalitätsrate wird auf 3 bis 9% beziffert. Aktuellen Studien zufolge werden als häufigste Auslöser der medikamenteninduzierten Hypersensitivitätsreaktionen Muskelrelaxantien (ca. 60%) angegeben, gefolgt von Antibiotika (ca. 18%), anderen Arzneimitteln (ca. 11%) und Latex (ca. 5%).
Zielsetzung der vorliegenden Arbeit war es, den Basophilenaktivierungstest (BAT) im Rahmen der allergologischen Abklärung von perioperativen Anaphylaxien durchzuführen, Sensitivität und Spezifität des Testes zu bestimmen, die Ergebnisse des BAT anschließend mit etablierten Testmethoden wie z.B. Hauttestungen (Prick, Intrakutantest), sIgEBestimmungen und Provokationstestungen zu vergleichen sowie Risikofaktoren und präventive Maßnahmen zu diskutieren.