Die Berufsmaturität als Ausbildungsalternative
Einflussfaktoren individueller Bildungsentscheidungen am Übergang in die nachobligatorische Ausbildung
Franziska Jäpel
In der Schweiz stehen Schulabgängerinnen und Schulabgänger am Ende der Sekundarstufe I vor der wichtigen Entscheidung, auf welchem Bildungsweg sie ihre nachobligatorische Ausbildung fortsetzen wollen, um einen Beruf zu erlernen und anschliessend in den Arbeitsmarkt einzutreten. Es stehen ihnen verschiedene Möglichkeiten offen. Neben der klassischen Berufslehre mit dem Abschluss eines eidgenössischen Fähigkeitszeugnisses und der gymnasialen Maturität hat sich die 1994 eingeführte Berufsmaturität als nachgefragte Ausbildungsalternative etabliert.
Das vorliegende Buch rückt die Berufsmaturität in den Mittelpunkt und stellt diese den beiden gängigsten nachobligatorischen Abschlüssen gegenüber. Dabei stehen folgende Fragen im Vordergrund: Wie verläuft der Entscheidungsprozess in den letzten beiden Schuljahren der Sekundarstufe I, welche Rolle spielt dabei die Berufsmaturität als Ausbildungsalternative in der nachobligatorischen Ausbildung, und welche Merkmale erklären selektive (Aus-)Bildungsentscheidungen von Jugendlichen?
Die theoretische Basis wird in einem Analysemodell abgebildet, das zum einen den Annahmen der Rational-Choice-Theorie folgt und zum anderen individuelle Persönlichkeitseigenschaften und berufliche Präferenzen einschliesst. Die Analysen beruhen auf den Daten der DAB-Panelstudie, welche die Übertrittsprozesse von mehr als 3000 Sekundarschülerinnen und Sekundarschülern der Schulabgangskohorte 2013 für die deutschsprachige Schweiz untersucht hat.