Die CDU – eine Mehrheitspartei ohne Mehrheit
Ulfried Weißer
Die Christlich Demokratische Union ist eine der großen Volksparteien Deutschlands. Dem 1945 gegründeten Bollwerk gegen sozialistische Bestrebungen kam mit der Wiedervereinigung ein wichtiges Feindbild abhanden: der Nachbarstaat DDR. Seitdem geht es ohne erkennbare leitende Idee anscheinend nur darum, stärkste Partei zu werden. Um dies zu erreichen, spiegelt die CDU alle im Volk vorhandenen Regungen wider, was ihr vor allem in katholisch geprägten, ländlichen Räumen gelingt. Darüber ging der CDU ihre vormalige Meinungsführerschaft verloren. Die Themen werden von anderen Parteien gesetzt. Hinzu kommt ein Mangel an innerparteilicher Demokratie: Die Partei wird nach wie vor von oben geführt, erwartet wird einhelliger Beifall. Der Machtverlust der CDU im Zuge der Bundestagswahl 2021 ist nur eine Station ihres bereits vor längerer Zeit begonnenen Niedergangs. Dieser Band analysiert die Wahlergebnisse in Bund und Ländern anhand offizieller CDU-Unterlagen und regionaler Besonderheiten.