Die christlich-orthodoxe Mutter
Katharina Fernbach, Alexia Ghika-Kyriazis, Barbara Kalogeropoulou-Metallinos
Die Rolle der Mutter in der christlich-orthodoxen Tradition findet durch die Person der Gottesgebärerin seit jeher eine besonders hohe Verehrung, da als erster Gott selbst die Mutterschaft ehrte und er sie zum Mittel seines Eintritts in die menschliche Geschichte erwählte. Die Würdigung der Mutter findet am selben Tag wie das Fest der Darbringung Jesu im Tempel statt, da dieser Gang der Allheiligen Mutter mit Christus als Säugling in ihren Armen die Mission aller Mütter mit Sinn erfüllt.
Die Autorin geht der Frage nach, was eine christlich-orthodoxe Mutter heute, in der modernen, säkularen Gesellschaft ausmacht?
Zu biblischen Zeiten, wie auch heute, stellt die Mutter nach wie vor, eine „unerschöpfliche Quelle der Liebe“ dar. Denn sie ist gleichsam das Herz der Familie. Von ihrem Mutterherzen aus werden die anderen Glieder der Familie geistig gewärmt und belebt.
Die Priesterfrau Barbara Metallinos zeigt die Wichtigkeit der gemeinsamen Anstrengung von Mutter, Vater und Großeltern bei der Erziehung der Kinder und geht der Frage nach: Was ist die maßgebliche Ausrichtung der Erziehung im Sinne des Christentums?
Stets mit Zitaten der heiligen Väter untermauert, stellt sie die wichtigsten Grundsätze der Erziehung in den unterschiedlichen Lebensphasen des Kindes deutlich heraus. Sie verschließt nicht die Augen vor den Problemen der modernen Gesellschaft mit denen sich die heutigen Mütter konfrontiert sehen. Unsere Kinder im Geiste der orthodoxen Tradition zu erfüllten Persönlichkeiten zu formen, wird nicht nur wegen der zahlreichen gesellschaftlichen Veränderungen immer schwieriger, sondern auch weil in vielen Fällen die Mutter und die Großmutter selbst unangemessen handeln und ihrer pädagogischen Rolle nicht konsequent entsprechen.
Offen spricht die Autorin die zahlreichen Schwierigkeiten an, mit denen die Mütter in der modernen Gesellschaft konfrontiert werden, und zeigt Lösungswege auf.
Als Vorsitzende des „Vereins zum Schutz des ungeborenen Kindes“ in Griechenland, greift sie diese Thematik auf und zeigt, dass im Sinne der christlichen Orthodoxie Abtreibung nicht nur Gewalt gegen das wehrloseste menschliche Wesen bedeutet, sondern das heiligste und grundlegendste Recht auf Leben verletzt.
Abschließend geht die Autorin auf die Verehrung der Mütter der drei großen Kirchenväter, Basilius des Großen, Gregor des Theologen und Johannes Chrysostomos ein. Auch ihre Mütter waren gläubige Christinnen und bewusste Mütter. Daher konnten sie mit Gottes Gnade auch wahrhaft vorbildliche Mütter und Ehefrauen sein.