Die Coronelli-Globen
Barocke Pracht und Wissenschaft
Wilhelm Seggewiss
Die Stadt Trier besitzt zwei große und großartige Globen, die von dem Minoritenpater Vincenzo Maria Coronelli zu Ende des 17. Jahrhunderts für den Trierer Fürstbischof Johann Hugo von Orsbeck für dessen Residenz Schloss Philippsburg in Ehrenbreitstein hergestellt wurden.
Das Globenpaar besticht durch seine Synthese von barocker Pracht und hohem wissenschaftlichen Anspruch.
Das Faszinosum des Himmelsglobus geht von den Sternbildern und deren figürlicher und farblicher Umsetzung aus. Coronelli stellt 75 Sternbilder dar: Den bekannten Sternbildern des Nordhimmels fügt er 34 Bilder des Südhimmels hinzu, die erst jüngst durch Beobachtungen des berühmten Engländers Edmond Halley mit Sternpositionen gefüllt waren. Der Erdglobus versucht, die neuesten Entdeckungen der
zumeist niederländischen Seefahrer auf der Südhalbkugel und der nordamerikanischen Westküste aufzunehmen.
Erd- und Himmelsglobus stehen heute im Zentrum der Schatzkammer der Stadtbibliothek Trier und sind für die Öffentlichkeit zugänglich.
Die Globuskugeln haben einen Durchmesser von mehr als einem Meter; einschließlich Gestell türmen sie sich auf fast zwei Meter auf. Die neue Beleuchtung schont die strahlenden Farben, lässt aber auch alle Details auf der Erde und am Himmel deutlich erkennen.