Die deutsch-türkischen Beziehungen in der Epoche Abdülhamids II. (1876-1908)
Die Rolle Deutschlands in der türkischen Außenpolitik unter besonderer Berücksichtigung der Bulgarischen, Ägyptischen und Armenischen Frage
Mehmet Cebeci
Das Osmanische Reich hatte nach dem Berliner Kongress im Jahre 1878 mit mehreren Krisen zu kämpfen. Zwar verzichtete Sultan Abdülhamid II. (1876-1909) nach der Niederlage gegen Russland auf kriegerische Ausfälle und besann sich auf innere Reformen, doch sein Reich wurde von den europäischen Großmächten, etwa in Ägypten und Tunesien, direkt angegriffen und innere Spannungen weiteten sich zu internationalen Krisen aus. Die traditionellen außenpolitischen Partner wurden zu Konkurrenten und stellten eine Bedrohung für den Fortbestand des Großreiches dar. Das Osmanische Reich sah sich gezwungen, seine traditionelle Außenpolitik zu ändern. Sultan Abdülhamid II. fand fortan lediglich in Deutschland einen Partner und versuchte, den deutschen Kaiser auf seine Seite ziehen. Inwieweit ihm dies glückte und inwiefern dies seine Position auf der internationalen Ebene stärkte, untersucht Mehmet Cebeci hier im Hinblick auf drei zentrale außenpolitische Fragen jener Jahrzehnte: die Ägyptische, die Bulgarische und die Armenische Frage.