Die Discountisierung der Gesellschaft.
Ökonomische Perspektiven eines Megatrends.
Wolfgang Fritz, Ulrike Häußer, Bettina Lorenz
Der Discountisierungstrend, d.h. die Tendenz zum Billigen, ist Realität. Mit spektakulären Preisaktionen, zahllosen Sonderangeboten, Dauer-Niedrigpreisen und preisaggressiver Werbung versuchen nicht nur die großen Handelsunternehmen der jahrelangen Kaufzurückhaltung der Konsumenten, dem zunehmenden Konkurrenzdruck und den permanent steigenden Marktanteilsgewinnen der Discounter zu begegnen. Rabattschlachten und Sonderaktionen sind zu einem geradezu marktbeherrschenden Phänomen geworden. Mit dem Schlagwort »Discountisierung der Gesellschaft« ist zum einen die zunehmende Suche auch besser verdienender Konsumenten nach günstigen Angeboten gemeint. Darüber hinaus werden der Discountisierung auch verschiedene gesellschaftliche Auswirkungen problematischer Art zugeschrieben, etwa die Verödung von Innenstädten sowie die Beeinträchtigung der Beschäftigungs- und der Konsumkultur.
Unter primär ökonomischem Aspekt wird in diesem Buch zunächst der Aufstieg der Discountgeschäfte (Aldi, Lidl & Co.) vor dem Hintergrund der historischen Entwicklung der Betriebsformen des Einzelhandels betrachtet. Auch die Ursachen und die Folgen des Discounter-Booms werden eingehend analysiert. Zur Sprache kommen dabei auch die – zum Teil heftig umstrittenen – gesellschaftlichen Konsequenzen der Discountisierung. Darüber hinaus werden mögliche Gegenstrategien der von den Discountern bedrohten Einzelhandelsbetriebe erläutert. Abschließend wird ein Blick in die Zukunft der Discountisierung gewagt.