Die Donau
Stationen am Strom
Manfred Horvath, Mella Waldstein
Dem Lied nach ist die Donau blau. Diese Farbe ist zwar nur selten auszunehmen, aber ganz abwegig ist die Behauptung auch nicht. In Passau ist die Donau entschieden dunkler als der Inn, der sich in sie ergießt. Der Inn führt den größeren Teil des Jahres mehr Wasser als die Donau und sein helles Grün ist kilometerweit zu sehen am österreichischen Ufer, und nur allmählich und widerwillig vermischt es sich, um schließlich in der Donau aufzugehen. Danach hat die Donau eine grünbraune Färbung. Bei der Schneeschmelze wird sie heller, im Sommer dunkelt sie wieder nach. Im Herbst bei Niederwasser, wenn sich die Ufer verfärben und sich ein hoher Altweibersommer über sie wölbt, ist sie dunkel und gegen Abend wird sie tatsächlich blau. Jetzt ist ihre Zeit gekommen.