Die drei Räuberinnen
Verena Hochleitner
Wenn das Stiegenhaus zum Räuberwald wird …
Sie sind die entzückendste und sympathischste Räuberbande, die die Welt je gesehen hat. Verraten darf man es ihnen nur nicht – denn Räuberinnen und Räuber müssen schließlich Angst und Schrecken verbreiten, wilde Raubzüge unternehmen und ein barbarisches Leben führen, dreckige Fingernägel und zerstrubbelte Haare inklusive. Der Räuberwald ist ihr Revier, die Räuberhöhe ihr Rückzugsort, nichts und niemand kann sie stoppen. Gut, fast niemand.
Es ist ein Vergnügen höchster Klasse, das Verena Hochleitner bei ihrem Debüt als Autorin hier zu Papier gebracht hat. Sofort möchte man in dieses Haus einziehen, in dem diese drei RäuberInnen ihr wildes Unwesen treiben – ihres Zeichens benachbarte Kinder, die das Stiegenhaus an langweiligen Nachmittagen zu ihrem Spielort erklären. Dabei klappern sie die einzelnen Parteien ab, stets auf der Suche nach allem, was nicht niet- und nagelfest ist, damit es in ihrem Räubersack verschwinden kann. Dass sie dabei (quasi beiläufig) immer wieder Gutes und herzerwärmend Liebes tun, fällt ihnen eigentlich gar nicht auf.
Verena Hochleitner bringt ihre wunderbare Ode an die kindliche Vorstellungskraft auch in den Bildern exzellent zum Ausdruck. Indem sie das Stiegenhaus kurzerhand mit verschiedenen „Layern“ versieht, sind Realität und Fantasie gleichsam greifbar, wird ein fast schwellenloses Wechseln zwischen den beiden Welten möglich und so manche räuberische Unternehmung als liebevolle Tat enthüllt. Lesen, Spaß haben und mehr wollen.
Räuberinnen sagen immer die Wahrheit. Weil sie diese nicht fürchten!
AUSZEICHNUNGEN:
2020: Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis | Kollektion
2020: Nominiert für den „Korbinian – Paul Maar – Preis für junge Talente“
2020: Illustrationspreis der Stadt Wien
2020: White Raven der Internationalen Jugendbibliothek
TIPPS:
kurze Kapitel, großes Vergnügen
ganz neue Stimme in der Kinderliteratur
herzerfrischend genial
eine Ode an Fantasie und Vorstellungskraft