Die Entstehung des Kündigungsschutzgesetzes
HSI-Schriftenreihe Bd.44
Michael Kittner, Ernesto Klengel
Das Kündigungsschutzrecht ist sowohl für die Durchführung des Arbeitsvertrags und den Schutz der Interessen von abhängig Beschäftigten als auch für die Regulierung von Arbeitsmärkten von großer Wichtigkeit. Seine Praxisrelevanz ist enorm: Viele Arbeitsrechtsstreitigkeiten drehen sich um kündigungsschutzrechtliche Fragen. Und Beschäftigungssicherung wird in Zeiten massiver ökonomischer Umbrüche weiter an Bedeutung gewinnen.
Doch ausgerechnet die Entstehung dieser so bedeutsamen arbeitsrechtlichen Normen ist bislang nur fragmentarisch erforscht. Grundlegende historische, rechtspolitische und juristische Fragen sind bislang unbeantwortet geblieben: Wie ist es zu erklären, dass der Kündigungsschutz aus dem Betriebsrätegesetz gelöst und in eine eigenständige Kodifikation überführt wurde? Wie haben Regelungen, die gegenüber der vorherigen Rechtslage neu waren – man denke an den Grundsatz des Bestandsschutzes, aber auch an die Ausnahmen vom Anwendungsbereich – ihren Weg in das Gesetz genommen? Welche Persönlichkeiten waren an der Entstehung des Gesetzes beteiligt? Welche Bedeutung hatte die „Hattenheimer Vereinbarung“ zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern?
Prof. Dr. Michael Kittner, emeritierter Professor an der Universität Kassel und langjähriger Justiziar der IG Metall, der spätestens seit seiner Monografie über den Arbeitskampf zu den herausragenden Kennern der jüngeren Arbeitsrechtsgeschichte zählt, arbeitet gemeinsam mit Dr. Ernesto Klengel, Referatsleiter am HSI, im vorliegenden Band der HSI-Schriftenreihe die Entstehung des Kündigungsschutzgesetzes auf.
Es zeigt sich einmal mehr: Die Geschichte steckt voller Überraschungen. Und sich mit dieser Geschichte zu befassen, ist sowohl ein Beitrag zur Würdigung der Bedeutung des Kündigungsschutzes als auch von Interesse für seine Anwendung in der Gegenwart.