Die Entwicklung des Working Capital in Private Equity Portfoliounternehmen
ISM Workingpaper No. 3
Matthias Lütke Entrup, Diethard Simmert, Carolin Tegethoff
Generelles Ziel von Private Equity (PE)-Gesellschaften ist die Wertsteigerung ihrer Portfoliounternehmen. Zur aktiven Beteiligung an der Wertschöpfung unterstützen die PE-Gesellschaften das Management der Portfoliounternehmen und sind in einer Kontrollfunktion tätig. Als eine operative Maßnahme zur Wertsteigerung und Liquiditätsfreisetzung ist das Working Capital Management (WCM) im Rahmen einer PE-Beteiligung bedeutsam. Insbesondere die Positionen Vorräte sowie Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden durch das Working Capital Management optimiert. Ist das WCM erfolgreich, kann mit einem erhöhten Cashflow der Portfoliounternehmen das zur Finanzierung des Anteilerwerbs aufgenommene Fremdkapital zurückgeführt werden.Die durchgeführte Untersuchung bestätigt wider Erwarten nicht, dass PE-Gesellschaften das WCM in signifikantem Ausmaß einsetzen, um die Liquidität ihrer Portfoliounternehmen zu erhöhen. Während die Debitorenlaufzeit der Portfoliounternehmen im dritten Jahr nach der Übernahme durchschnittlich verkürzt werden konnte, verschlechterten sich die Bestandswerte und die Kreditorenlaufzeit sogar leicht. Darüber hinaus sind internationale PE-Gesellschaften deutlich erfolgreicher in der Gestaltung des WCM ihrer deutschen Portfoliounternehmen als deutsche Beteiligungsunternehmen.