Die Geschichte der Kriegsberichterstattung
Marcel Ophüls
Das fast vergessene Spätwerk des Wahrheitssuchers Marcel Ophüls ist die Reise in eine europäische Finsternis im ausgehenden 20. Jahrhundert: Kino der Dialektik und Aufklärung.
1992/94, während der Belagerung von Sarajevo, besuchte Marcel Ophüls mehrfach die bedrängte Stadt. Er folgte den Kriegsberichterstattern bei ihrer Arbeit im eingekesselten Sarajevo und ihren Fahrten zu den Stellungen der Angreifer in den Bergen um die Stadt. Er wurde Zeuge der Gefahren, denen sie ausgesetzt waren.
Ophüls geht mit dieser Arbeit der Frage nach, wie und warum Journalisten zwischen den Fronten nach Wahrheiten suchen, und was sie antreibt, wenn nicht nur Heckenschützen systematisch Jagd auf sie machen, sondern sie sich auch gegen die Infotainment-Maschinerie in den eigenen Sendern und Redaktionen behaupten müssen: „Dialektik in höchster Konzentration.“ (Tages-Anzeiger)
„Eine bewusstseinsverändernde Kerbe im Gegenwartskino, wie es sie in diesem Jahrzehnt noch nicht gegeben hat.“ (Der Standard)
Editorische Anmerkung:
Die Geschichte der Kriegsberichterstattung / The troubles we’ve seen / Veillées d’armes ist ein fast vergessenes Spätwerk von Marcel Ophüls. Es gibt weltweit kein neueres Master als das hier vorliegende. Die sehr bescheidenen Absatzzahlen unserer Ophüls DVDs erlauben leider keine Investitionen in ein neues Mastering. Bevor der Film weiterhin fehlt, legen wir hier die Fassung mit einkopierten deutschen Untertitel vor.