Die Geschichte des ZDF 1977 bis 1982
Geschichte des ZDF Teil III
Florian Kain
Das Zweite Deutsche Fernsehen in einer Phase seiner Geschichte, die in mehrfacher Hinsicht brisant und schwierig war: Das Gebot der öffentlich-rechtlichen Verfasstheit des Rundfunks fiel – neue kommerzielle Konkurrenz kündigte sich an. Der Gründungsintendant Karl Holzamer ging in den Ruhestand, sein Nachfolger war der auf dem Mediensektor unbekannte Diplomat Karl-Günter von Hase. Gleichzeitig nahmen die Versuche der Politiker, Einfluss zu nehmen auf das Programm, dem eine „wahlentscheidende“ Wirkung nachgesagt wurde, immer stärker zu. Gestützt auf einen umfangreichen Quellenbestand aus den anstaltsinternen Archiven gewährt das Buch detaillierte Einblicke in journalistische Auseinandersetzungen, politische Machtkämpfe und programmstrategische Entscheidungsprozesse. Es erinnert an große Fernsehereignisse wie Eberhard Fechners „Ein Kapitel für sich“, die Erfindung von „Wetten, dass…?“ und den Start der unvergessenen Weihnachtsserien mit Mehrteilern wie „Timm Thaler“ und „Silas“. Und es zeigt, wie der damalige Programmdirektor Dieter Stolte sich bis 1982 den Weg an die Spitze des ZDF ebnete. Eine prägnant formulierte mediengeschichtliche Darstellung, die nicht nur Medien- und Zeithistorikern neue Erkenntnisse präsentiert, sondern eine lesenswerte Lektüre für all jene ist, die schon immer mal einen spannenden Blick hinter die Kulissen des Fernsehgeschäfts werfen wollten.