Die Götter unter uns
Aphorismen und Reflexionen zum 7. Durchlauf einer Fixsternkonstellation
Gerd Philipps
Die alte Frage: Woher kommen wir, wer sind wir, wohin gehen wir.
Das Jahr des Anu(m), 3600 Jahre, und das davon abweichende Jahr des Herrn (?), 3003 Jahre, deren abrupter Wechsel einen Machtwechsel andeutet, verleiteten mich zu der Hypothese, daß die einen Götter und deren Unsterblichkeit getilgt sind, die anderen aber unerkannt unter uns weilen. wir aber, die Abkömmlinge beider Spezies, tragen, mehr oder weniger anteilig, ihre Merkmale in uns. (Spurensuche und Beweisführung sind kein leichtes Unterfangen, da es sich auch um eine Untersuchung der weißen Flecken der Historie handelt.): Die großen Götterepen der Menschheitsgeschichte auf dem Prüfstand, nicht respektlos, doch unvoreingenommen. Es kristallisiert sich ein merkwürdiges Kaleidoskop unserer Historie heraus mit all ihren Sphinxrätseln. Und selbst dort, wo der Autor, je näher er der Jetztzeit kommt, sich über die Maßen ereifert (die literarisch schwächeren Teile), läßt er für den anspruchsvollen, mitdenkenden Leser die Möglichkeit offen, daß er selbst unrecht haben könnte. Man mag, wie bereits zu den Zahlenrätseln der Shakespeare-Biographie die Methode der assoziativ-logischen Beweisführung als wissenschaftlich unlauter verdächtigen, zumal bei einer Thematik ‚die Wahrheit über die Götter‘, aber eine Begegnung mit den brisantesten Themen unserer Historie, bis in die Gegenwart hinein, ist es allemal. G.P.