Die Hamburgische Handlungs-Akademie
Johann G Büsch, E Kiesel, Klaus F Pott, Jürgen Zabeck
Die Hamburgische Handlungs-Akademie, im Jahre 1768 gegründet und nach rund 30jährigem Bestehen kurz vor dem Ende des 18. Jahrhunderts erloschen, besitzt in der Geschichte der kaufmännischen Berufserziehung eine festen Platz. Gleiches gilt für ihren Leiter, den Mathematikprofessor am Akademischen Gymnasium, Johann Georg Büsch (1728 ?- 1800). Er hatte dem Hamburger Kaufmann Friedrich Christoph Wurmb ?Beistand geleistet? als dieser in Verfolgung privatwirtschaftlicher Interessen den Plan an ihn herantrug, ?zur Handlung bestimmte Jünglinge? in einem speziellen Institut theoretisch und praktisch zu qualifizieren. Schon 1771 übernahm Büsch nach Wurmbs Fallissement neben der organisatorischen und pädagogischen auch die volle unternehmerische Verantwortung.
Im Zeichen der aktuellen Bemühungen der Wirtschaftspädagogik, sich ihrer historischen Dimension zu versichern, soll mit diesem Band der Zugang zu Realität und Selbstverständnis der bedeutendsten kaufmännischen Lehranstalt des 18. Jahrhunderts neu erschlossen werden. Die ausgewählten Texte, die über ihre Entstehung und Entwicklung sowie über ihr didaktisches Konzept und seinen Wandel Auskunft geben, werden von den Herausgebern in einen weiteren Zusammenhang gerückt. Während die Einleitung die Handlungs-Akademie unter Rekurs auf die Persönlichkeit ihres Leiters und ihres sozialgeschichtlichen Rahmens unter dem Aspekt der Gegenwartsbedeutsamkeit interpretiert, wird sie im Nachwort in den Kontext des kaufmännischen Unterrichts im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts gestellt.