Die Heimreise

Es gibt Menschen, die behaupten, das ganze Leben sei eine einzige lange Reise. Man lernt auf dieser Reise Menschen kennen und geht mit ihnen ein Stück des Weges gemeinsam. Einige bleiben für immer, denn sie hinterlassen ihre Spuren in unseren Herzen, auch wenn wir längst in unterschiedlichen Richtungen unterwegs sind. Am tiefsten sind die Spuren derjenigen, die wir lieben oder geliebt haben. Sie prägen uns, und sie begleiten uns bei allem, was wir tun – oft noch Jahre später und manchmal sogar für immer.

Auch der neunundzwanzigjährige Martin trägt Spuren in seinem Herzen. Enttäuscht und verletzt von seiner ersten großen Liebe verlässt er seine Heimat in Norddeutschland und zieht nach Südschweden, wo er als Moderator bei einem kleinen lokalen Radiosender anheuert. Hier baut er sich ein Leben mit Berner Sennenhund Schröder auf und kommt irgendwann nicht zuletzt dank neuer Freundin Lena auch über seine gescheiterte große Liebe hinweg. Die Gespenster der Vergangenheit sind ein- für allemal vertrieben – so scheint es. Daher fühlt er sich auch stark genug, der Einladung zum zehnjährigen Abitreffen seines Jahrgangs zu folgen, um mit ehemaligen Klassenkameraden in Erinnerungen zu schwelgen. Aber das Wiedersehen mit Freunden, die Musik von damals und die geteilten Erlebnisse und Anekdoten aus Schulzeiten erwecken in ihm längst verschüttet geglaubte Gefühle, die ganz plötzlich auch wieder alt bekannte Gespenster auf den Plan rufen und seinen weiteren Weg mehr denn je beeinflussen. Martin muss sich entscheiden, wie seine Reise weitergeht: Das eine Gleis führt ihn auf dem direkten Weg zurück nach Schweden in die Gegenwart. Das andere noch weiter in seine Vergangenheit. Aber tief in seinem Herzen will er eigentlich nur eines: Endlich nach Haus kommen. Was er nicht weiß: Er ist längst auf dem Weg dorthin…