Die jüdische Bevölkerung im Modernisierungsprozess Galiziens (1867-1914)
Teresa Andlauer
Das Buch zeichnet ein eindrucksvolles Gesamtbild der Geschichte der jüdischen Minderheit in Galizien in der Zeit der frühen Industrialisierung und beleuchtet aus unterschiedlichen Perspektiven sozial-, wirtschafts- und kulturgeschichtliche Prozesse, die mit diesem Strukturwandel verbunden sind. In Galizien setzte 1867, nach Gewährung der Autonomie durch die Habsburger Monarchie, ein vielschichtiger Wandlungsprozess ein, der insbesondere in die soziale und wirtschaftliche Struktur eingriff. Davon betroffen war nicht zuletzt die im galizischen Kronland stark vertretene jüdische Bevölkerung. Sie wurde bestimmt durch religiöse Prägungen orthodoxer und chassidischer Richtungen, aber auch von einer zwar kleinen, jedoch sehr aktiven Gruppe assimilierter Aufklärer. Die politischen und sozialökonomischen Veränderungen blieben nicht ohne Folgen für diese geistig-religiösen Strömungen.