Die Kinder Herodots
Hubert Fichte, Ronald Kay, Leonore Mau, Wim Wenders
Die Kindheit ist die Zeit, in der die menschliche Natur bei all ihrer Vielfalt die vorbildliche, befreiende archaische Kraft eines einzigen Volkes hat, das, obwohl materiell so abhängig und bedürftig und so oft missachtet, mit gleicher seelischer Unabhängigkeit auf den fünf Kontinenten des Erdballs aus dem Urgrund der Zeit uns unaufhaltsam nachkommt und vorangeht.
In dem Nebeneinander von Hubert Fichtes wortarmen und doch so reichen Texten und der beredten Fotos von Leonore Mau zeichnet sich die Spur des reisenden Paares ab, in Erkenntnis vereint, im gemeinsamen Interesse. Bewusste Empfindlichkeit, Identifikation.
Das Geheimnis von Leonore Mau scheint zu sein, dass sie beim fotografieren der Faszination folgt, die etwas Unerwartetes in ihr auslöst; dass sie dieser Faszination voll vertraut und aus ihr die Intelligenz schöpft, die das Lockende zu erfassen vermag und es zum Bild werden lässt. Die unerschöpfliche bejahende Kraft die aus ihren Fotos strahlt, hat hierin ihren Ursprung – Schönheit ohne Imperativ noch Vorwurf.
Leonore Mau:Harlem, November 1980Wandmalerei: „The defense of our Community lies in our unity“.Die Kinder wollen einen Park zum Spielen.