Die Ledertasche
Madelaine Chaproll
Die leidenschaftliche Liebe der kleinen Andra für die Ledertasche der Nachbarstochter Monika ändert schließlich ihr ganzes Leben. Sie muss sich über Nacht von der Welt der Unschuld verabschieden und wacht in der Erwachsenenwelt auf. Ihre unruhige, unersättliche Neugier, alles zu erforschen, zu beobachten, nimmt der Vater immer gelassen, oft amüsieren ihn sogar ihre kindlichen Bosheiten, bis es zu der Geschichte mit der Ledertasche kommt. Dann wird ihm klar, dass ihr Spiel die Grenzen der Unschuld überschritten hat. Um das Kind zur Vernunft zu bringen, muss nachher die ganze Familie einen hohen Preis bezahlen. Das Interesse des Mädchens an der Erwachsenenwelt schleudert es plötzlich aus dem Reich der Unschuld, wohin Andra danach nie mehr zurückkehren kann. Der Allmächtige, stellt sie später fest, achtet sehr auf die strengen Regeln der Unschuld in seinem Reich. Wenn ein Kind einmal seine Unschuld verloren hat, dann ist das für immer geschehen. Es gibt für niemanden, der das Reich der Unschuld verlassen hat, einen Weg zurück in die Welt der unbegrenzten Räume des unbeschwerten Denkens und Fühlens.