Die Legende vom Hermunduren
Adler der Evocati
G. K. Grasse
Die Pracht und Herrlichkeit Roms erforderte Sklaven, viele Sklaven… So wurde die Sklavenjagd zu einem einträglichen Geschäft. Warum sollten sich römische Centurien nicht daran beteiligen, wenn deren Legaten dadurch ihre klammen Kriegskassen füllen konnten? Immerhin verschlang des Kaisers Prunksucht und der Wideraufbau Roms, nach dessen großem Brand, gewaltige finanzielle Mittel. Aber auch der Schutz der römischen Grenzen bedurfte eines Teils des römischen Reichtums …
Der junge Kriegsherzog der Hermunduren, Sieger über Roms Kohorten, vermochte den Verlust seines, in den Kämpfen verlorengegangenen Zöglings lange Zeit nicht zu überwinden. Nicht nur, dass er seine Jäger auf die Spur der letzten fliehenden Römer hetzte, er suchte den Leichnam auch im Fluss, auf dem Gerwin letztmalig gesehen wurde. Im Wasser, in der Brust des toten römischen Tribuns, fand er Gerwins Dolch. Vom jungen Hermunduren aber fehlte jede Spur… Wut und Enttäuschung beherrschten den Herzog, doch dann taucht plötzlich ein Bote auf, der vorgibt von Gerwin beauftragt worden zu sein…
Der junge Hermundure, durch die Gefährten der Flucht, einen völlig anderen Blick auf römische Legionäre findend, vermochte sich nicht deren Einfluss zu entziehen. Seine Fähigkeiten im Kampf bewirkten entgegengebrachte Anerkennung und mündeten in Angebote der Freundschaft sowie Zuneigung…
Vom tödlichen Hass seines höchsten Vorgesetzten verfolgt, den Tod in seiner Obhut befindlicher Senatoren Roms nicht verhindernd, versinkt ein junger Decurio der Prätorianer in einer vermeintlichen Schuld. Im Strudel der Ereignisse findet er zuerst Hilfe bei einem aus dem Heimaturlaub zur Legion nach Mogontiacum zurückkehrenden Centurio, um dann später, durch das plötzliche Auftreten eines Adlers der Evocati, scheinbar aus aller Bedrängnis entkommen zu können. Dennoch wird er tief in politische Auseinandersetzungen, in denen Täuschungen, Überfälle und Morde zum Mittel der Macht gehören, hineingerissen.