Die letzte Klappe
Abschied von der Herrenbrücke in Lübeck
Rainer Wiedemann
Fast dreißig Jahre fuhr Rainer Wiedemann auf seinem Weg zum Trave-Gymnasium in Lübeck-Kücknitz, wo er als Kunsterzieher tätig war, über die Herrenbrücke. Immer wieder war er von den Industrieanlagen entlang des Traveufers zwischen Siems und Herrenwyk beeindruckt, die ihn besonders im morgendlichen Licht faszinierten. Als Rainer Wiedemann erfuhr, dass die Herrenbrücke abgerissen werden sollte und eine alternative Tunnellösung im Gespräch war, entschloss er sich, den Abriss dokumentarisch zu begleiten.
Um das Bauwerk – die einst größte Klappbrücke Europas – zu verstehen, fragte er nach und erhielt von Mitarbeitern des Wasser- und Schifffahrtsamtes Lübeck, vom Brückenpersonal, von Ingenieuren und Starkstromelektrikern, von Bauleitern der ARGE Herrentunnel, von Politikern und Anwohnern rund um die Brücke viele wertvolle Informationen und historisches Fotomaterial zu dieser Brücke, aber auch zu ihrer Vorgängerin, einer Drehbrücke von 1902, die bis 1964 bestand.
Nach der Dokumentation ‚Der lange Abschied von Flender‘ legt Rainer Wiedemann mit dem Band ‚Die letzte Klappe‘ eine weitere Publikation zur jüngeren Wirtschafts- und Verkehrsgeschichte der Hansestadt Lübeck vor.