Die Löss-Sequenz Wels/Aschet (ehemalige Lehmgrube Würzburger)
Ein Referenzprofil für das Mittel- und Jungpleistozän im nördlichen Alpenvorland (MIS 16 bis MIS 2)
Dirk van Husen, Jürgen M Reitner
Das Profil in der ehemaligen Lehmgrube Würzburger bei Wels/Aschet ist eines der bekanntesten Paläoklima-Archive der Traun-Enns-Platte in Oberösterreich, einer Typus-Region für das Verständnis der quartären Vorlandvergletscherungen der Alpen. Die 12 m mächtigen, reich gegliederten Deckschichten auf den Älteren Deckenschottern bestehend aus glazialem Löss bzw. Lösslehm und interglazialen Paläoböden wurden im Rahmen eines Projektes der Kommission für Quartärforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften nach modernen wissenschaftlichen Standards neu bearbeitet. Der Fokus der Untersuchungen lag auf der chronostratigraphischen Einstufung mittels paläomagnetischer Untersuchungsmethoden, welche durch Lumineszenzdatierungen ergänzt wurden. Paläopedologische Aufnahmen sowie granulometrische, mineralogische und geochemische Analysen erlaubten eine Charakterisierung der unterschiedlichen Verwitterungsintensitäten während der Interglaziale. Diese Ergebnisse zur Chronologie und Entwicklung der Deckschichten ergeben über die Verknüpfung mit den glazialen (Endmoränen) und fluvioglazialen (Terrassen) Ablagerungen im Vorland der Ostalpen ein konsistentes Bild der Klima-gesteuerten Prozesse während der Eiszeiten.
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The sediment profile of the former clay pit Würzburger at Wels/Aschet is among the most famous paleoclimate archives of the Traun-Enns-Platte (Upper Austria), a type-region for the understanding of Alpine glaciation. Using modern scientific methods, the 12 m thick sequence of loess and paleosols was re-investigated in the course of a project funded by the Commission of Quaternary Research of the Austrian Academy of Sciences. The investigations were focused on chronostratigraphic correlations using paleomagnetic analyses and supported by luminescence dating. In addition, weathering intensities of different interglacial soils were investigated by paleopedological analysis using granulometric, mineralogical and geochemical data. The new insight into the chronology and development of the sequence, linked to other glacial and fluvioglacial deposits (e.g. moraines and terraces), leads to a consistent model of climate-controlled processes during the ice ages.