Die Lohnfrage
Wie sie entsteht und wie sie gelöst werden muß
Hermann Jacobs
Die Lohnfrage als solche, und dann die Lohnfrage unter den Bedingungen von Preissystemen – als da sind: substantiell sinkende Preise, nominell steigende Preise und schließlich weder das eine noch das andere, also: Konstant bleibende Preise.
Bindung des Lohnes wieder an die Arbeit – und auf diese grundsätzliche Weise Überwindung des kapitalistischen wesentlichsten Gegensatzes, de fakto also die Aufhebung des Kapitals dem Verhältnis nach; dann aber die Form, die sich aus der Bindung des Lohnes an die Arbeit ergibt: Bindung an die konkrete Seite der Arbeit, Bindung an die produktive Kraft der Arbeit, genauer: an den Arbeitsertrag. (Arbeit: „Lohn wie Wert oder Lohn wie Masse?“?) Aber wie ist das in einer Gesellschaft möglich, deren Verkehrsverhältnis der Wert ist? Gar nicht – meine Antwort.
Bei Erhalt der Aneignung über die Geldform ist dies nur möglich, wenn in der Bedeutung des Geldes ein Wandel eintritt.
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Wir führen vom Lohn her den Nachweis, dass die Warenproduktion geendet hat, und zwar sogleich mit dem Beginn der kommunistischen Gesellschaft in ihrer ersten Phase, womit der Unterschied bis Gegensatz zum reformorientierten Sozialismus ausgesprochen ist.
Im Einzelnen geht es in diesem Buch dann um die Teilung des Lohnes der Form nach a) in einen auf die Qualifikation der Arbeitskraft bezogenen Tariflohn, und eben b) in einen auf das Produktionswachstum bezogenen Mehrlohn (wachsenden Lohn). Weitere Punkte sind die Frage der Unkündbarkeit der Löhne – wegen des unkündbaren Eigentumsverhältnisses –, Überwindung eines weiteren Ärgernisses des Kapitalismus, schließlich die Frage eines unteren wach-senden Lohnes (sozialistischer Mindestlohn) als ein Maß, wie weit auf der anderen Seite Löhne erhöht werden können; Beherrschung also des Problems der Differenzierung von Löhnen oder der Ungleichheit in der Gleichheit. Alles in Allem: Wie hat der Lohn im Kommunismus auszusehen? Ein bislang wenig bis gar nicht behandeltes Thema.