Die Masken der Serenissima
Danilo Reato
Mehr als sechs Monate im Jahr war es den Venezianern gestattet, sich zu maskieren, nicht nur in Zeiten des Karnevals. Ihre Identität war (ausgestattet mit Kapuzenumhang, Mantel, Maske, Dreispitz – mit Tabarro und Bauta) nicht mehr auszumachen, das galt für Männer und Frauen. Anonym konnten sie sich in Venedig bewegen, die Spielhallen besuchen, ihren amourösen Abenteuern nachgehen. Im Karneval spielten aber auch Verkleidungen aus der Tradition der Commedia dell‘ Arte eine Rolle. Das vorliegende Buch bringt ein Verzeichnis des 18. Jahrhunderts mit 70 Arten, sich zu verkleiden. Dazu gehörten nicht nur Arlecchino und Pantalone, sondern auch die Gnaga (mit Männern in Frauenkleidern) und die Figur des Mattaccino, der mit Essenzen präparierte Eier auf Kurtisanen und sonstige, neugierig aus dem Fenster schauende Personen schleuderte.