Die Messung kleiner Rauschtemperaturen und die Messung der Eigenschaften einer 25-m-Antenne bei 1,4 und 2,7 GHz mit radioastronomischen Mitteln
Peter G. Mezger
Radioastronomie und ihre Beziehungen zur Nachrichtentechnik Anfang der dreißiger Jahre untersuchte der amerikanische Ingenieur JANSKY experimentell die Frage nach der äquivalenten Rauschtemperatur einer Richt antenne bei einer Wellenlänge von 14,6 m. Dabei entdeckte er erstmalig die Existenz einer intensiven kosmischen Radiostrahlung. Erst Jahre später wurde JANSKYS Entdeckung von dem amerikanischen Kurzwellen-Amateur GROTE REBER aufgegriffen, der 1937 die ersten radioastronomischen Durchmusterungen bei 160 und 480 MHz vornahm. Der ungeahnte Aufschwung, den die Mikrowellentechnik während des zweiten Weltkrieges erfahren hat, gestattete die Ausdehnung radioastronomischer Be obachtungen bis in den Millimeterwellenbereich. Die Abb. 1 a zeigt die Beein- Abb. 1 a Die Dämpfung der Radiostrahlung durch die Erdatmosphäre und die Strah lungstemperatur des Himmels im Radiowellenbereich flussung der kosmischen Radiostrahlung durch die Erdatmosphäre. Bei sehr niedrigen Frequenzen reflektiert die Ionosphäre die Radiostrahlung vollständig. Bei sehr hohen Frequenzen beginnt die Absorption durch Linien des Sauerstoffs und des Wasserdampfs wirksam zu werden. Ganz oben in Abb. 1 a ist die äqui valente Strahlungstemperatur des Himmels eingezeichnet, die man mit einer scharf bündelnden Richtantenne beobachten würde. Solange die Ionosphäre die kosmische Radiostrahlung abschirmt, stellt sich ein Strahlungsgleichgewicht in dem von Erdoberfläche und Ionosphäre begrenzten Raum ein; die beobachtete 0 Strahlungstemperatur dürfte dann etwa bei. 300 K liegen.