Die Moderne in Lateinamerika. Zentren und Peripherien des Wandels
Hans Werner Tobler zum 65. Geburtstag
Peter Fleer, Stephan Scheuzger
Die Entstehung der Moderne war eng mit der europäischen Expansion in die „Neue Welt“ verbunden. Lateinamerika war gleichsam das „Erstgeborene“ der Moderne, und als solches stand der Subkontinent sowohl in deren Mittelpunkt als auch an deren Peripherie. Durch ihre kolonialen Voraussetzungen wurden Moderne-Projekte in Lateinamerika keineswegs auf eine imitierende Politik des Nachvollzugs reduziert. Die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Eliten, aber auch subalterne Gruppen traten auf dem Subkontinent einer europäisch, später auch US-amerikanisch geprägten Moderne mit durchaus ambivalenten Haltungen gegenüber.
Die Diskussion über die Moderne in Lateinamerika wirft entsprechend nicht zuletzt die Fragen nach der einen und den vielen Modernen wie auch nach dem historischen Platz des Subkontinents in der westlichen Welt auf.
Der Band vereint Beiträge, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit den durch die Herausforderungen der Moderne in Gang gesetzten historischen Prozessen in Lateinamerika und ihren transformierenden Rückwirkungen auf die Moderne selbst auseinandersetzen.