Die Personalentwicklung der „Lernenden Organisation“.
Konzeptionelle Untersuchung zur Initiierung und Förderung von Lernprozessen.
Samuel Stäbler
Es gilt als sicher, daß Organisationen zukünftig mit einer weiter steigenden Komplexität und Dynamik der Problemstellungen konfrontiert werden. Demzufolge werden an deren Mitarbeiter und Führungskräfte immer neue und höhere Anforderungen gestellt. Um diesen Herausforderungen erfolgreich begegnen zu können, entwickeln ‚Lernende Organisationen‘ nicht nur ihre individuelle und kollektive Problemlösungskapazität, sondern betrachten verstärkt organisationale Lernprozesse als Möglichkeit zur Realisierung von Wettbewerbsvorteilen.
Die grundsätzliche Frage der vorliegenden Arbeit lautet: Wie muß eine Personalentwicklung gestaltet sein, um das Konstrukt ‚Lernende Organisation‘ unterstützen zu können? Um eine systematische Untersuchung dieser Fragestellung zu ermöglichen, entwickelt der Autor ein ‚praktikables‘ Modell der ‚Lernenden Organisation‘. Dabei ist nicht die Organisation als solche lernfähig, sondern sie lernt ausschließlich durch das zweckgerichtete Handeln ihrer Mitglieder. Diesem Ansatz folgend, konzentriert sich die Personalentwicklung ‚Lernender Organisationen‘ auf eine konsequente Förderung der Selbstentwicklungsmöglichkeiten der Organisationsmitglieder unter Einbeziehung des realisierbaren Humanpotentials.
Die Validierung der überwiegend theoretisch gewonnenen Aussagen erfolgt durch zwei Fallstudien in Unternehmungen, die sich selbst als ‚Lernende Organisation‘ verstehen. Personalentwicklung wird überwiegend als Bildungsveranstalter verstanden und weniger als Begleiter permanent notwendiger Lernprozesse. Wesentliches Indiz hierfür ist die überwiegende Orientierung an konkret definierbaren Personalentwicklungs-Bedarfen.
Auf der Basis eines Abgleichs der theoretisch und empirisch gewonnenen Ergebnisse werden abschließend Gestaltungsempfehlungen für die beteiligten Unternehmen in allgemeiner Form formuliert.