Die Pforte der Einweihung. 1. Mysteriendrama
Marc Dimmig, Rudolf Steiner, Sophia Walsh, Herbert Witzenmann
Die künstlerisch-gestalterische Zeitgemäßheit der Dramen scheint mir nicht geringer, sondern noch bedeutender als ihre inhaltliche zu sein, mit der sie innig verbunden ist. Das Reinkarnationsmotiv läßt wieder jenes Wesen auf der Bühne erscheinen, nach dem wir so sehnsüchtig Ausschau halten, das in einer materiellen Welt, die von skurril ephemeren Zufallsgebilden, die man Organismen nennt, bevölkert ist, völlig verloren ging -: nämlich den Menschen im Vollumfang seines Wesens, mit seinen Nöten, Irrungen und Leiden, aber auch dem Reichtum seiner Selbstverwandlungsfähigkeit, seiner freien Würde, seiner Hingabefähigkeit an die Idee und seinem liebevollen Interesse, welchem der mitmenschliche Entwicklungsfortschritt höher gilt als der eigene…
Im Blick auf die Art, wie der Mensch mit der Wirklichkeit verbunden ist, gewinnt man eine neue Idee der Kunst. Diese ergibt sich aus der Tatsache, daß der Mensch als sich reinkarnierendes Wesen aus der geistigen Welt kommt und in diese zurückkehrt. Dieses Kommen und Zurückkehren des Menschen im Verhältnis zur geistigen Welt läßt sich auch unmittelbar beobachten.