Die Puppe
Komödie
Hans-Peter Ecker, Kirsta Viola Ecker, Miro Gavran, Tihomir Glowatzky
Zum zweiten Mal edieren wir in unserer Reihe ein Drama des weltweit vielgespielten und mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichneten kroatischen Dramatikers, Drehbuchautors und Romanciers Miro Gavran, der wieder von Tihomir Glowatzky ins Deutsche übersetzt worden ist. Gavrans Komödie Die Puppe wurde 2012 in Zagreb uraufgeführt, die deutsche UA (Augsburg 2017) folgte schon unserem Text.
Titelfigur des vorliegenden Stücks ist ein technisch avancierter weiblicher Roboter, der darauf programmiert worden ist, seinen ,Besitzer‘ in jeder Hinsicht glücklich zu machen. Allerdings werden dessen Erwartungen – und vielleicht auch gewisse Spekulationen des Publikums – in anderer als erhoffter Weise bedient, indem sich besagte Maschine als selbstbewusstes und einer messerscharfen Logik folgendes Wesen entpuppt, an der der männliche Protagonist permanent scheitert. Die Handlung folgt vordergründig der Struktur eines Besserungsstücks, in dem ein ,lasterhafter Tor‘ kuriert wird. Das Laster bzw. die Torheit, um die es hier geht, ist ein dem Machismo verhaftetes Männlichkeitskonzept. Im Laufe vieler Auseinandersetzungen mit Stella, seiner ,Puppe‘, muss Marko (als Stellvertreter der Gesellschaft) erfahren und einsehen, dass er sein Verhalten Frauen gegenüber ändern muss, um sein Lebensglück nicht zu verspielen. Im Hintergrund der Besserungshandlung erfolgt – gegenläufig – eine subversiv-humoristische Kritik an allzu platten feministischen Positionen.