Die Relevanz statistischer Methoden in der Rechtsprechung und mögliche Implikationen für die juristische Ausbildung
Tanja Ihden
Grundlegende Kenntnisse statistischer Denk- und Argumentationsweisen sowie Techniken der quantitativen Datenanalyse gelten mittlerweile in nahezu allen Berufsfeldern als wichtige Qualifikation mit Schlüsselcharakter – dies gilt ebenso für die sprachdominierten juristischen Berufe. Sowohl die Methoden der Statistik als auch die der Rechtswissenschaft stellen darauf ab, die Unsicherheit in Entscheidungsprozessen möglichst zu verringern. Nicht nur aufgrund dieser Tatsache finden statistische Verfahren immer mehr Eingang in die Rechtsprechung. Daran schließt sich die Folgerung an, dass quantitative statistische Verfahren Bestandteil der juristischen Ausbildung sein sollten, um dieses rechtsexterne Wissen korrekt anwenden und deren Ergebnisse eindeutig interpretieren zu können. Der juristische Entscheidungsprozess erhält somit die Möglichkeit einer Aufwertung, während sich die Rechtswissenschaft für den Import von Wissen anderer Disziplinen öffnet.